Zufriedenheit von Eltern nach der Trennung
Montag, 10. Mai 2021
„Shared parenting“-Modelle erhöhen die Zufriedenheit von getrennten Eltern wenig bis gar nicht. Dies berichten Katja Köppen, Michaela Kreyenfeld und Heike Trappe von der Universität Rostock und der Hertie School of Governance in einem Buchkapitel zu „Parental Life Courses after Seperation and Divorce in Europe“.
Sie stellten die These auf, dass Eltern nach der Trennung geschlechtsspezifische Realitäten einnehmen: Während Mütter sich oft gleichzeitig um Kinder kümmern müssen und erwerbstätig sind, fehlt es Vätern an Kontakt und Interaktion mit den Kindern. Nach der Trennung sollte sich daraus für Mütter vor allem eine sinkende Zufriedenheit mit der finanziellen Situation ergeben, während für Väter erwartet wurde, dass diese vor allem von einer sinkenden Zufriedenheit mit der familiären Situation berichten. Auf Grundlage von Daten des deutschen Beziehungs- und Familienpanels (pairfam) konnten die Forscherinnen belegen, dass sich die Zufriedenheit mit der familiären Situation bei Vätern stärker eintrübte als bei Müttern, diese jedoch in höherem Maße von Verschlechterungen in der Zufriedenheit mit ihrer finanziellen Situation berichteten. Die finanzielle Situation von Vätern verschlechterte sich nach der Trennung hingegen nicht signifikant. Die Annahme, dass „shared parenting“-Modelle die Zufriedenheit der Eltern signifikant erhöhen, traf somit nicht zu. Stattdessen hat vor allem das Zusammenleben und die Hochzeit mit einem neuen Partner oder einer neuen Partnerin einen signifikant positiven Effekt auf die Lebenszufriedenheit der getrennten Eltern.
Das ganze Kapitel ist im open access hier zu finden.