It’s not biology, stupid! SPIEGEL-Titelgeschichte zur Lebenserwartung von Männern und Frauen
Montag, 9. Mai 2016
In seiner Ausgabe vom 30. April beschäftigt sich der SPIEGEL mit den Gründen für die unterschiedliche Lebenserwartung von Männern und Frauen. Das Fazit der Titelstory: Es sind nicht biologische Faktoren, die für die höhere Lebenserwartung von Frauen verantwortlich sind. Vielmehr liegen die Unterschiede in unterschiedlichen Verhaltensweisen beider Geschlechter begründet. Vor allem existiere eine Gruppe Männer mit sozio-ökonomisch benachteiligter Position, welche die Lebenserwartung ihrer Geschlechtsgenossen deutlich nach unten ziehe. Diese Gruppe lebe sehr gesundheitsriskant und sterbe deutlich früher als Männer mit günstiger Position im sozialen Ungleichheitsgefüge. Bei Frauen hingegen wirke die sozio-ökonomische Position nicht derart stark auf die Lebenserwartung ein. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Verweis auf die „Klosterstudie“ des Demographen Marc Luy, der die Lebenserwartung von Nonnen und Mönchen untersuchte, die unter vergleichbaren Bedingungen leben. Zwischen beiden Gruppen gab es nur sehr geringe Unterschiede in der Lebenserwartung.